Mehrreihige Halsketten von Cartier

Der französische Juwelier Louis-François Cartier (1819-1904) eröffnete sein gleichnamiges Haus im Jahr 1847, und obwohl das heute bekannte Luxusschmuckhaus schon bald die Nichte von Napoléon Bonaparte, Prinzessin Mathilde Bonaparte, zu seinen Kunden zählen sollte, erlangte Cartier-Halsketten erst Jahre später weltweite Aufmerksamkeit.

Der Sohn von Louis-François, Alfred, wurde 1872 Teilhaber des Unternehmens Cartier und übernahm 1874 offiziell die Leitung. Später holte er seine Söhne Louis, Pierre und Jacques ins Boot, und die Marke wurde international bekannt, mit Boutique-Filialen in London, New York City und 1908 einer russischen Boutique in St. Petersburg. Bald trugen so berühmte internationale Ikonen wie Grace Kelly, Wallis Simpson und Marjorie Merriweather Post regelmäßig Schmuckstücke von Cartier um den Hals. Letztere, eine Erbin der Getreidefirma Post, erwarb in den späten 1920er Jahren das sogenannte Art Deco Stil Post Emerald Collier mit 24 barock geschliffenen Tropfen Smaragd aus Kolumbien.

Eines der bekanntesten Cartier-Designs ist vielleicht das Collier Hindou, ein prächtiges, mit Smaragden, Rubinen, Saphiren und Diamanten besetztes Schmuckstück, das 1936 von der französisch-amerikanischen Prominenten Daisy Fellowes in Auftrag gegeben wurde. Das Stück von Fellowes war Teil der berühmten Kollektion Tutti Frutti, deren Ursprünge auf das Jahr 1901 zurückgehen, als Pierre Cartier für Königin Alexandra von Großbritannien eine indisch inspirierte Halskette entwarf, die mit indischen Kleidern, die sie als Geschenk erhielt, kombiniert werden sollte. Jahre später begann Jacques Cartier, Steinmetztechniken aus der indischen Schmucktradition zu übernehmen, die er bei einem Besuch in Delhi kennen gelernt hatte. Die Cartier-Designs der 1920er- und 30er-Jahre, die indisch inspirierte geschliffene Edelsteine in natürlichen Motiven wie Früchten, Blumen und Beeren zeigten, wurden Teil der so genannten Tutti Frutti-Kollektion, die in den 1970er-Jahren offiziell ihren Namen erhielt.

Eine weitere bekannte und geschätzte Kollektion ist die Amulette de Cartier, die das Haus 2014 lancierte. Die Halskette in Form eines Vorhängeschlosses symbolisiert den Schutz der innersten Wünsche. Der scheibenförmige Anhänger, der sich wie ein Schloss öffnen und schließen lässt, war ursprünglich mit einem Mittelstück aus schwarzem Onyx oder Diamanten versehen, bei anderen Varianten war der Mittelpunkt von weißem Perlmutt, Malachit und anderen Materialien umgeben. Die Models Karlie Kloss und Poppy Delevingne wurden in der Amulette de Cartier fotografiert, und die Verkaufszahlen sind seit ihrem Debüt enorm gestiegen.

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