Horacio Garcia Rossi: Abstrakte Gemälde

Horacio Garcia Rossi, wie auch Morellet und J. Le Parc, sind trotz ihrer Arbeiten, die streng nach den Regeln der Mathematik erstellt wurden, instabil. Diese Modelle des Perpetuum mobile sind unvorstellbar statisch und dynamisch, abstrakt und konkret, klar und zweideutig zugleich. Die Mitglieder von GRAV lehnten die Idee des Künstlers als geniale Figur ab und betonten stattdessen die Bedeutung der schöpferischen Zusammenarbeit für das Entstehen einer soliden und einheitlichen Basis kollektiver theoretischer und praktischer Erfahrung. Dies schloss jedoch nicht aus, dass es in der Gruppe zu Meinungsverschiedenheiten und Konflikten kam, die sich im Laufe der Zeit noch verschärften. Nach der Auflösung des GRAV im Jahr 1968 aufgrund des offensichtlichen Widerspruchs zwischen den erklärten Werten (Anonymität usw.) und der Beteiligung der einzelnen Mitglieder an kommerzieller Kunst und anderen Werbemaßnahmen setzten die Künstler hauptsächlich die Entwicklung derselben Ideen und Prinzipien fort, die sie einst zusammengeführt hatten. Horacio Garcia Rossi, die führende Persönlichkeit der Gruppe, wurde 1929 in Buenos Aires (Argentinien) geboren. Während seines Studiums an der Nationalen Akademie der Schönen Künste (Buenos Aires) in den Jahren 1950-57 machte er die Bekanntschaft junger Künstler, die später zur Gründung von GRAV beitragen sollten. Rossis frühe Gemälde sind vor allem Experimente mit flachen schwarzen und weißen Formen. Ein charakteristisches Merkmal seiner Werke aus der GRAV-Zeit ist die Einführung von Licht und Bewegung. Seine Studien zum Problem der Veränderbarkeit nahmen in einer Reihe von beweglichen Lichtinstallationen mit dem Namen Unstable Light Boxes Gestalt an. Seitdem ist das Licht ein Schlüsselelement in all seinen Werken. Rossi experimentierte mit den ausdrucksstarken Eigenschaften des Lichts und spielte nicht nur mit den grafischen Schwingungen, sondern auch mit seiner Materialität. Er unternahm große Anstrengungen, um ein dynamisches Alphabet zu erfinden, bei dem jeder Buchstabe mit einem leuchtenden und kräftigen Bild verbunden ist, das zur Form und zum Klang des Buchstabens passt. Die Krönung seiner Arbeit in diesem Bereich ist eine Reihe von originellen Porträts mit Namen aus der Familie des Meisters und von Künstlerkollegen.