Celso José Castro Daza

Fabian Diptychon. Aus der Serie „Serie“ Präkolumbianische Fantasie, Fotocollage

1995

Die Werke von Celso Castro sind nicht auf ein bestimmtes Medium festgelegt, sondern tragen durch die Transparenz des Prozesses die Handschrift des Künstlers. Castros Oeuvre ist stark zwischen seinen Fotomontagen und Aquarellbildern geteilt: Ersteres ist durch die arbeitsintensive Dekonstruktion von Porträtfotografien gekennzeichnet, letzteres durch die scheinbar rasende Rekonstruktion einer vergangenen Begegnung, die in den Tropfen und Kritzeleien von Farbe und Tinte wiedergegeben wird. Sowohl seine Fotomontagen als auch seine Aquarellporträts sind sehr differenziert in dem, was sie von den Porträtierten preisgeben, und verströmen durch die Kombination von Castros Zeichnung und Blick eine rohe Sexualität. Celso Castros Werk ist ein erotischer Streifzug durch die Schattenseiten der kolumbianischen Drogenwelt. Castros arbeitsintensive Fotocollagen von Drogenbossen, Schmugglern, Auftragskillern, Landsleuten, Straßenhändlern, Soldaten, Paramilitärs, Entführern und Zuhältern zeigen dem voyeuristischen Betrachter voller Stolz ihre erigierten Penisse. Sie schauen uns mit einem schamlosen Blick an. Sie spielen ein Spiel, das sich zwischen Eitelkeit und Verführung bewegt. Celso Castro wurde in Valledupar, Kolumbien, geboren. Er hat einen BFA-Abschluss vom Pratt Institute und hat zahlreiche Ausstellungen in Lateinamerika und den USA gemacht.