Danny Lyon

Der März am Washingtoner 28. August 1963, SNCC-Plakat

1963

Der aus Brooklyn stammende Danny Lyon erwarb 1963 einen BA in Geschichte an der University of Chicago, wo er als Fotograf für das Student Non-Violent Coordinating Committee tätig war. Als autodidaktischer Fotograf reiste er 1965-1966 mit dem Motorradclub Chicago Outlaws und veröffentlichte seine Bilder der Clubmitglieder unter dem Titel The Bikeriders (1968). Seit 1967 ist er als unabhängiger Fotograf und Mitarbeiter von Magnum tätig, seit 1969 dreht er Filme. Lyon erhielt Guggenheim-Stipendien für Fotografie und Film und war mit seinen Arbeiten in vielen großen Ausstellungen vertreten, darunter Toward a Social Landscape im George Eastman House. Seine erste Einzelausstellung fand im Art Institute of Chicago statt. Neben The Bikeriders hat Lyon eine Reihe von Fotobüchern veröffentlicht, die auf seinen Erfahrungen mit einer Gruppe von Menschen oder an einem bestimmten Ort basieren, darunter The Movement (1964), über die Bürgerrechtsbewegung, und Conversations with the Dead (1971), eine Studie über das Leben in texanischen Gefängnissen. Zu den Filmen, die er produziert hat, gehören Social Services 127, Los Niños Abandonados und Little Boy. Die persönliche Teilnahme am Leben seiner Motive ist ein wesentlicher Bestandteil der Fotografie von Danny Lyon. Seine Protagonisten weichen oft von den gesellschaftlichen Normen ab, doch es ist ihm ein Anliegen, ihren Charakter und ihre Empfindsamkeit ehrlich, sympathisch und vorurteilsfrei zu vermitteln; dies setzt für ihn voraus, dass er ihre Erfahrungen aus erster Hand kennt. Während er in seinem früheren Werk seine eigene Persönlichkeit aus den Bildern herauszuhalten schien, um die seiner Sujets zu betonen, gibt er in seinem jüngsten Werk mehr von sich preis. Lyon hat seit den 1960er Jahren immer wieder wirkungsvolle, aufrichtige Dokumente aus dem Leben realer Menschen geschaffen, die viele Fotografen inspiriert haben.