"El Bańo" (GERÄUMT) Gemälde 20,5" x 21" Zoll von Antonio Pelayo
Medium: Bleistift auf Papier, Acryltinte und Farbe auf Animations-Acetat
Der Künstler Antonio Pelayo, der in Glendale, Kalifornien, geboren wurde und den größten Teil seiner Kindheit auf dem mexikanischen Land verbracht hat, hat nie ein eigenes Land gehabt. Der Umzug von einem amerikanischen Vorort in ein winziges Dorf hat seine Welt aus dem Gleichgewicht gebracht, doch gerade diese Instabilität hat ihn zum Künstler gemacht.
Antonio's wurde 1973 in einem komfortablen, typisch amerikanischen Vorort geboren: enge Nachbarn, Gartenzäune, Kinos, Einkaufszentren und überall Englisch. Als er neun Jahre alt war, schickte ihn seine Familie zurück in das Dorf seines Vaters in Mexiko, wo sich die Umgebung radikal änderte: alte, verfallene Lehmziegelkirchen ersetzten Galerien und die Annehmlichkeiten der Vorstädte. Einige Anpassungen waren schwierig, z. B. der Umgang mit Sanitäranlagen im Freien und die Umstellung auf eine spanischsprachige Umgebung. Von den anderen Kindern gehänselt und ausgegrenzt und unfähig, mit den Erwachsenen zu kommunizieren, suchte Antonio's, wenn schon nicht Gesellschaft, so doch wenigstens Trost. Er fand sie mit einem Bleistift und in den Kirchenbänken. Er schlich sich in die Dorfkirche und starrte auf die Wandmalereien des Martyriums. Er versteckte sich in den dunklen Ecken und skizzierte die Kunstwerke, die die Wände und Altäre bedeckten.
Antonio's suchte die Werke anderer mexikanischer Künstler und machte sie zu seinen Mentoren, zu seinen Freunden. Diego Rivera, Frida Kahlo und Orozco offenbarten Antonio's die Tiefe der mexikanischen Kunst und ihre Bewegung aus dem Schatten der katholischen Church's in die moderne Welt. Er hat Spanisch gelernt. Er bemühte sich, sie zu beherrschen, in der Hoffnung, mit den Leuten im Dorf kommunizieren zu können. Die Sprachbarriere zwischen armen Bauern und der Mittelschicht hinderte ihn daran, mit den Menschen in Kontakt zu treten. Trotzdem hatte er jetzt drei Sprachen: Englisch, Spanisch und seine Zeichnungen.
Jahre später brachte ihn seine Familie zurück nach Glendale, das er nun durch die Brille Mexikos sah. Es sah unwirklich aus; es sah nicht wie zu Hause aus. Nichts sah mehr wie zu Hause aus; nicht Mexiko, nicht Südkalifornien. Das einzige Zuhause, das er hatte, war seine Kunst. Obwohl er den Umgang mit Bleistift und Papier bereits im Kirchenschiff einer alten mexikanischen Landkirche beherrschte, entwickelte sich sein Können in Amerika noch weiter. Frank Frazetta, Boris Vallejo und das surreale Werk von H.R. Giger, die sich mit seiner mexikanischen Kindheit vermischten und Antonio's zu einem echten amerikanischen Künstler machten.
1994 trat Pelayo in die berühmte Tusche- und Farbabteilung des Disney Studios ein, wo er traditionelle Zelluloid-Animationstechniken erlernte. Einst groß genug, um einen Großteil des Geländes der Disney Studios zu belegen, hatte die Abteilung das Aufkommen der digitalen Animation als winziges Überbleibsel aus der "Goldenen Ära" der amerikanischen Animation in einem einzigen Raum überlebt. In diesem Raum, inmitten von rund 4.000 verschiedenen Farben und Tinten, fand Pelayo Unterschlupf - in einem Unternehmen, das Kreativität, Talent und Vorstellungskraft schon immer geschätzt hatte. Im Rahmen von Ausstellungen, die das Studio organisierte, um die Arbeiten seiner Mitarbeiter zu präsentieren, kam Pelayo zum ersten Mal mit der Vorstellung in Berührung, dass seine Werke gerahmt, an die Wand gehängt und so ausgestellt werden könnten, dass sie eine direkte und starke Wirkung auf das Publikum haben.
Mit seiner ersten Kunstausstellung im Jahr 2005 begann ein neues Kapitel in Pelayos Karriere.
"Ich habe mich an Landschaften und Fantasieszenen versucht", sagt er, "aber es ist das Porträt, das mich fasziniert. Diese Intimität zwischen dem Subjekt und dem Künstler, die Verletzlichkeit, die das Subjekt meiner Interpretation gegenüber haben muss - das ist Vertrauen in seiner göttlichsten Form."
Antonio Pelayo ist nach innen gegangen, um eine Intimität zu finden, nach der wir uns alle sehnen. Mit seiner Hand zog er sich in die Dunkelheit und Einsamkeit zurück - an einen Ort, an dem er seine Kunst entdecken konnte. Jetzt geht diese Kunst an die Öffentlichkeit und findet ein Zuhause in der jenseitigen Welt.