Wiktor Jackowski

Das Denkmal für Taras Schewtschenko in Charkiw, Ukraine - Expressionistisches Ölgemälde

2022

Wiktor Jackowskis Biografie spiegelt sich in den vielfältigen Motiven seiner Werke wider. Nach seinem Studium an der Kunstakademie in Krakau und einem Erasmus-Jahr an der L'Ecole Etienne in Paris sammelte er Erfahrungen in Aruba, bevor er die Hauptrolle als Maler für den international preisgekrönten und Oscar-nominierten Film "Loving Vincent" übernahm. In den Jahren 2016 und 2017 lebte er in Athen / Griechenland, wo er seine Erfahrungen und Kenntnisse als Teamleiter in der griechischen Filmindustrie weitergab, später folgte ein Aufenthalt in NY. Die Werke von Wiktor Jackowski sind wie Momente, die mit dem Auge der Kamera eingefangen wurden. Es sind flüchtige Sekunden, die sich vielleicht nie mehr wiederholen, die aber gleichzeitig so ähnlich sind wie viele andere. Ihre Außergewöhnlichkeit besteht darin, dass sie aus ihrer Umgebung herausgehoben werden, so dass sie ihre volle Form und Bedeutung erkennen können. Jackowski ist ein scharfer Beobachter der Realität. Er stellt ein einzelnes Stück oder eine Begebenheit dar, indem er sie aus ihrem natürlichen Umfeld herausnimmt, um sie näher zu betrachten und sich mit der Reaktion des Betrachters auseinanderzusetzen. Diese Ausschnitte, die mit dem städtischen Gefüge oder der Natur kohärent sind, bilden einen Teil unserer gewöhnlichen Realität. Wir nehmen sie täglich als selbstverständlich hin, da sie in der Hektik des Lebens quasi unsichtbar bleiben, so offensichtlich und bodenständig, dass es sich nicht lohnt, sie zu betrachten. Nur wenige von uns denken darüber nach, ob jemand vielleicht nur auf einem kurzzeitig leeren Stuhl gesessen hat, niemand bemerkt Fahnen, die über seinen Köpfen wehen, und eine Reklametafel kann uns höchstens mit ihrer grellen, banalen Werbung verärgern. Die Themen der Werke sind sehr vielfältig - von Stillleben, über Landschaften, Elemente, Stadtszenen bis hin zu figurativen Darstellungen. Das Interesse des Künstlers an optischen Phänomenen wie einem Blitz, einer Lichtexplosion oder einer Straßenbeleuchtung steht im Vordergrund. Der Titel der Ausstellung "Beyond The Shadow" hat darin seine andere, wörtliche Interpretation. Licht als Symbol der Erleuchtung ist hier nur ein Ausweg aus der Dunkelheit und gleichzeitig ein interessanter, aufmerksamkeitsstarker, künstlerischer Entwurf. Der Autor drückt sich am liebsten mit Ölfarben auf Leinwand aus. Deutlich zu erkennen ist sein Hang zum Licht- und Schattenspiel, wobei ein kräftiger, leuchtender Farbakzent die Darstellung dominiert. Abgesehen von diesem Farbtupfer bleibt das Farbschema eher zurückhaltend. Die Thematik scheint aufgrund der begrenzten Bandbreite der künstlerischen Mittel verständlicher zu sein. Die Kunst von Wiktor Jackowski ist von großer Emotionalität geprägt. Sie konfrontiert uns mit unseren Erfahrungen und ermöglicht es uns, den Blick von dem Objekt abzuwenden, dem der ganz individuelle Raum gegeben wurde. Man sieht sich seine Bilder nicht nur an. Man erlebt und fühlt sie. Sie sind nur ein Katalysator für die Magie, die in uns vorgeht, und das so sehr. Sandra Zagajna