Gulio Rigoni

Torri Unendlichkeit (endlose Türme) I

2020

"Meine Kunst ist eine stille Kunst, die zu einer seltenen Welt gehört, weit weg von der Hektik und dem Lärm des heutigen Lebens. Wenn ich mich meinen Arbeiten nähere, studiere ich zunächst die Realität. Doch schon bald entferne ich mich von ihr: Die gemalten Menschen und Gegenstände schweben in einer parallelen Dimension, die aus kostbaren Details, unergründlichen Ausdrücken und festgehaltenen Bewegungen besteht. Mein Stil verweilt nicht in einer ästhetischen Nostalgie der Vergangenheit, sondern verfremdet sie, um sie in die heutige Zeit zurückzuholen. Ich schaffe bewusst Kontraste - zwischen dem Historischen und dem Surrealen oder zwischen extrem raffinierten und einfacheren Elementen meiner Werke -, die die übliche Perspektive verändern und den Betrachter in eine magische Welt der Schwebe versetzen. Ich bin sehr genau, was die von mir verwendeten MATERIALIEN angeht, und jedes Material hat für mich eine Bedeutung. Ich male gerne mit Öl, weil ich damit sehr präzise mit den feinen Details arbeiten kann. Insbesondere durch die "Velature" - verschiedene Farbschichten übereinander legen - kann ich eine große Farbvielfalt erreichen. Ich bin auch daran interessiert, die Technik der Vergoldung in der Vorrenaissance zu erforschen. Mir gefällt die Idee, dass Gold nicht nur als Metall betrachtet werden kann: Wenn es beleuchtet wird, wird es selbst zum Licht. In diesem Sinne wird die Vergoldung zu etwas anderem. Ein symbolisches MATERIAL, aber auch ein wirkungsvolles Mittel, um eine surreale und kostbare Welt zu evozieren."