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Thomas Murrayum 1700 Herrenporträt mit Perücke und blauem Umhang, Thomas Murray Ölgemäldeca. 1695-1710
ca. 1695-1710
10.470,19 €
Angaben zum Objekt
Porträt eines Herrn mit Perücke und blauem Mantel ca. 1695-1710
Zuschreibung an Thomas Murray (1663-1734)
Dieses gelungene Porträt in Öl auf Leinwand, das von Titan Fine Art präsentiert wird, wurde höchstwahrscheinlich in Auftrag gegeben, um soziale Identität, Respekt und Kontinuität zu gewährleisten. Solche Porträts wurden in der Regel in den Hauptzimmern von Landhäusern oder Townes ausgestellt und dienten der Darstellung von Abstammung und Status. Der Dargestellte scheint eher ein Mitglied des Berufs- oder Landadels zu sein als ein Höfling oder Aristokrat. Es ist plausibel, dass er ein Jurist, ein Landbesitzer, ein Verwalter oder ein Handelsherr war - jemand, dessen Position eher von seiner Bildung, seinem Besitz und seinem Ruf abhing als von seinem ererbten Titel.
Das Leben eines solchen Mannes um 1700 war geprägt von einer Zeit tiefgreifender politischer und sozialer Veränderungen. Die glorreiche Revolution von 1688 hatte eine konstitutionelle Monarchie eingeführt, das Parlament gestärkt und Loyalität und Autorität neu definiert. Unter Wilhelm III. und später Königin Anne war England zunehmend in kontinentale Konflikte verwickelt, die im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) gipfelten. Gleichzeitig expandierte der Handel, London wuchs rasant, und die höfliche Kultur - Klubs, Kaffeehäuser und berufliche Netzwerke - spielte eine immer wichtigere Rolle bei der Gestaltung der männlichen Eliteidentität. Ein Gentleman dieser Klasse teilte seine Zeit wahrscheinlich zwischen der Verwaltung seines Anwesens oder seinen beruflichen Pflichten, der Teilnahme an der lokalen Verwaltung oder an Gemeindeangelegenheiten und dem regelmäßigen Engagement im kulturellen und politischen Leben Londons auf.
Das Porträt wird Thomas Murray (1663-1734) zugeschrieben, einem in Schottland geborenen Maler, der in London während der späten Stuart- und frühen georgianischen Periode eine erfolgreiche Karriere machte. Murray wurde von John Riley, einem der führenden Porträtisten seiner Generation, ausgebildet und spezialisierte sich wie sein Meister vor allem als Gesichtsmaler. Zeitgenössische Quellen weisen darauf hin, dass Murray häufig im Rahmen einer kollaborativen Atelierpraxis arbeitete und den Kopf malte, während Assistenten Perücken, Drapierungen und Hintergründe anfertigten. Die vorliegende Arbeit steht in enger Übereinstimmung mit dieser dokumentierten Methode.
Der Umgang mit dem Gesicht des Dargestellten ist raffiniert und zurückhaltend. Das Fleisch wird eher durch weiche Tonübergänge als durch lineare Definition modelliert, wodurch ein ruhiger, würdevoller Ausdruck entsteht. Schwere Oberlider, gedämpfte Lichter und die sorgfältig kontrollierte Konstruktion von Nase und Mund sind charakteristisch für Murrays sicher zugeschriebene Porträts und für die breitere Riley-Tradition. Das Oberlid ist schwer und leicht geschwollen und weist eher eine weiche Falte als eine gezeichnete Linie auf, während das Unterlid durch einen kühlen graublauen Ton (wahrscheinlich Schwarz + Bleiweiß) und nicht durch eine Linie definiert ist. Die Augenhöhle ist klanglich, nicht architektonisch aufgebaut. Der Mund ist besonders aufschlussreich: die Oberlippe ist dünn und streng kontrolliert, das Philtrum ist zurückhaltend, fast unterdrückt, die Unterlippe ist mit rotem See + Weiß modelliert und sanft glasiert. Diese Technik ist sehr charakteristisch für Murrays Köpfe, und da sie mit größerer Sorgfalt als die umgebenden Elemente ausgeführt ist, während die Perücke, der blaue Vorhang und der dunkle Hintergrund eher schematisch ausgeführt sind, verstärkt dies die Wahrscheinlichkeit einer kollaborativen Produktion, die typisch für Murrays berufliche Praxis ist. Diese ruhige, disziplinierte Art unterscheidet das Gemälde von dem selbstbewussteren und theatralischen Stil von Sir Godfrey Kneller, dessen Werk zu dieser Zeit die Hofporträts dominierte.
Das Kostüm und die Frisur des Dargestellten lassen eine sichere Datierung auf ca. 1695-1710 zu. Er trägt eine gelockte Perücke mit vollem Po, die um die Jahrhundertwende noch in Mode war, aber schon weicher war als die starren, architektonischen Perücken der 1670er und 1680er Jahre. Die schmale weiße Krawatte entspricht dem späten Geschmack von William III. und der frühen Queen Anne, bevor sich nach etwa 1715 breitere und lockerere Halstücher durchsetzten. Über der Figur liegt ein sattblauer Mantel, der wahrscheinlich mit Smalte gemalt wurde, einem im England des späten 17. Jahrhunderts weit verbreiteten Pigment, das heute durch das Alter charakteristisch gedämpft ist. Blaue Draperien dieser Art vermittelten Würde, Loyalität und sozialen Status und wurden häufig bei Porträts von wohlhabenden Herren verwendet.
Auf der Rückseite der Leinwand befinden sich mehrere spätere Labels, darunter eine handschriftliche Inschrift mit dem Namen "Thomas Murray" und falschen Lebensdaten. Diese Anmerkungen wurden höchstwahrscheinlich im 19. oder frühen 20. Jahrhundert hinzugefügt, einer Zeit, in der die Werke bei Nachlassinventaren, Verkäufen oder Familienumstrukturierungen häufig neu identifiziert wurden. Die ungenauen Datierungen spiegeln möglicherweise unvollkommene Kenntnisse oder den Rückgriff auf sekundäre Quellen sowie eine mögliche Verwechslung von Dargestelltem und Künstler wider - ein Fehler, der in späteren Provenienztraditionen nicht ungewöhnlich ist. Diese Labels können zwar nicht als dokumentarische Beweise angesehen werden, lassen aber darauf schließen, dass das Werk immer wieder mit dem Namen Thomas Murray in Verbindung gebracht wurde, und stehen nicht im Widerspruch zu den stilistischen und chronologischen Belegen, die die vorliegende Zuschreibung stützen.
Das Gemälde befindet sich in einem feinen geschnitzten und vergoldeten Rahmen aus der Zeit, der reich mit Blattwerk verziert ist. Rahmen dieser Qualität waren ein wesentlicher Bestandteil der ursprünglichen Präsentation von Porträts in elitären Interieurs und verstärkten sowohl ihre visuelle Wirkung als auch ihre Funktion als Symbole der Beständigkeit und Autorität.
Die stilistischen Belege, die technische Handhabung, die Analyse der Kostüme und die spätere Geschichte der Zuschreibung sprechen dafür, dass es sich bei diesem Gemälde um ein Thomas Murray zugeschriebenes Porträt handelt. Als solches ist es ein überzeugendes und historisch bedeutsames Beispiel für die englische Porträtmalerei um 1700, das Einblicke in die Berufspraxis eines bedeutenden Malers und in die soziale Welt des von ihm porträtierten Gentleman bietet.
Maße: Höhe 93cm, Breite 80cm gerahmt (Höhe 36,5", Breite 31,5" gerahmt)
- Schöpfer*in:Thomas Murray (1663 - 1734)
- Entstehungsjahr:ca. 1695-1710
- Maße:Höhe: 93 cm (36,62 in)Breite: 80 cm (31,5 in)Tiefe: 6 cm (2,37 in)
- Medium:
- Bewegung und Stil:
- Zeitalter:
- Zustand:Der Zustand ist sehr gut und kann sofort aufgehängt und genossen werden. Das Gemälde wurde vor dem Verkauf einer strengen Zustandsbewertung durch einen professionellen Restaurator unterzogen.
- Galeriestandort:London, GB
- Referenznummer:1stDibs: LU1199117387512
Anbieterinformationen
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