Anila Quayyum Agha

Blumenkreis (Oranger Kreis)

2017

Anila Quayyum Agha ist eine pakistanisch-amerikanische Künstlerin, die disziplinübergreifend mit verschiedenen Medien arbeitet. Sie beschäftigt sich mit globaler Politik, kultureller Vielfalt, Massenmedien sowie sozialen und geschlechtsspezifischen Rollen. Das Ergebnis ist eine konzeptionell anspruchsvolle Mischung aus Denken, künstlerischem Handeln und sozialer Erfahrung. Seit 2019 waren ihre Arbeiten in acht musealen Einzelausstellungen zu sehen. Agha ist international bekannt für ihre großformatigen Würfelinstallationen, die Licht und Muster nutzen, um den Betrachter in gemeinsame Erfahrungen und integrative Räume einzutauchen. Die Muster, die Agha mit dem Laser in die lackierten Stahlwürfel schneidet, sind eine Neuinterpretation floraler und geometrischer Motive aus der islamischen Kunst und Architektur in Asien und Afrika. Die aufgehängten und von innen beleuchteten Kuben werfen kunstvolle, vom Boden bis zur Decke reichende Schatten, die die Umgebung verändern und auf die reich verzierten öffentlichen Räume wie Moscheen anspielen, von denen Agha als in Lahore aufgewachsene Frau ausgeschlossen war. Nachdem sie im Jahr 2000 aus Pakistan in die USA gekommen war, besuchte Agha eine Graduiertenschule, um Kunstfasern zu studieren. Im Laufe der Zeit erweiterte sie ihre Praxis auf andere Medien, da ihre Arbeit zunehmend skulptural wurde. Noch während ihres Studiums wurde Agha häufig gesagt, dass sie als Frau, insbesondere als farbige Frau und Immigrantin, in ihrer Karriere nicht weiterkommen würde, wenn sie Techniken verwendete, die mit handwerklichen oder visuellen Elementen der islamischen Kultur verbunden sind. Doch nachdem sie Ausstellungen mit den subversiven gestickten Gemälden der ägyptischen Künstlerin Ghada Amer, den handgenähten Geschichten-Quilts der afroamerikanischen Künstlerin Faith Ringgold und den mit Textiltechniken geschaffenen Multimedia-Installationen der amerikanischen Künstlerinnen Anne Wilson und Ann Hamilton gesehen hatte, wusste Agha, dass es Raum für die Art von Kunst gab, die sie machen wollte, die authentisch mit ihren Lebenserfahrungen verbunden war und gleichzeitig universelle Wahrheiten vermittelte. Anila Quayyum Agha erwarb einen BFA-Abschluss am National College of Arts, Lahore, und einen MFA-Abschluss an der University of North Texas. Sie wohnt in Indianapolis, Indiana, und Augusta, Georgia, wo sie als Professorin und Eminent Morris Scholar of Fine Art an der Augusta University tätig ist. Aghas Werke wurden ausgestellt in der Asia Society, New York; im Peabody Essex Museum, Salem, Massachusetts; im National Sculpture Museum, Valladolid, Spanien; im Chimei Museum of Art, Tainan City, Taiwan; im Dallas Contemporary Art Museum, Texas; im Cincinnati Art Museum, Ohio; im Columbia Museum of Art, South Carolina; Amon Carter Museum of American Art, Fort Worth, Texas; University of New México Art Museum, Albuquerque; Jule Collins Smith Museum, Auburn, Alabama; Toledo Museum of Art, Ohio; Philbrook Museum of Art, Tulsa; und das Museum of Contemporary Art, Jacksonville, Florida. Zu den wichtigsten Auszeichnungen gehören das Painters and Sculptors Grant 2019 der Joan Mitchell Foundation und das SARF (Smithsonian Artist Research Fellowship) 2021. Im Jahr 2019 wurde Aghas Arbeit in die Ausstellung She Persists auf der Biennale von Venedig aufgenommen. Geboren in Lahore, Pakistan, 1965 | Lebt und arbeitet in Augusta, Georgia, und Indianapolis, Indiana.