Ed Rossbach

Lebende Materie ist reizbar

1970

Ed Rossbach (1914-2002) schloss 1946 sein Studium in Cranbrook ab. Zusammen mit Marianne Strengell arbeitete er innerhalb der engen Parameter der euro-bauhaus-skandinavischen Webtraditionen für die Industrie. "Als Reaktion auf diese enge Definition von Textilien", schrieb Jo Ann C. Stabb in Retro/Prospective: 25+ Years of Art Textiles and Sculpture (Bd. 37), "war Rossbach von indigenen Textilprozessen und der Verwendung gefundener Materialien fasziniert, als er als Fakultätsmitglied von 1950 bis 1979 Artefakte in der anthropologischen Sammlung der University of California, Berkeley, studierte. Er ist bekannt für seine dreidimensionalen, strukturellen Formen aus unerwarteten, einfachen Materialien wie Plastik, Schilf, Zeitungspapier, gestapeltem Karton und Zweigen, Rossbach löste eine Renaissance der Korbflechterei und der Gefäßformen aus und beeinflusste andere Künstler, darunter seine Schüler Gyöngy Laky und Lia Cook." Rossbach begann mit der Herstellung von Körben aus Tundragräsern, als er während des Zweiten Weltkriegs auf den Aleuten stationiert war, und erwarb später mit Hilfe des GI-Bill einen Master of Fine Arts an der Cranbrook Academy. Wie Pat Hickman und Lillian Elliott gehörte er in den 1960er und 1970er Jahren zur Faserkunstbewegung der Bay Area und stellte traditionelle Formen und Medien der Korbflechterei in Frage. Er verwendete Plastik, Metall, Lebensmittelkartons und alte Zeitungen, um seine Freude an der amerikanischen Populärkultur auszudrücken. Ein sorgfältig gefertigter Korb aus Müll war Rossbachs Aufforderung an sein Publikum, die Freude am Tun wiederzuentdecken, etwas Wertloses zu schaffen, das dennoch schön ist.