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Luciano CastelliLuciano Castelli "Männlicher Akt 1982" Neue Wilden Berlin1982
1982
21.500 €Einschließlich MwSt.
Angaben zum Objekt
Luciano Castelli
Luzern 1951
Männlicher Akt, 1982
Pigmentfarbe auf Papier
Unterzeichnet und datiert
Größe: 195 x 67.5 cm
Rahmen: 207 x 80.5 cm
Besichtigung und Abholung nach vorheriger Anmeldung
Die Echtheit wird schriftlich bestätigt.
Das Gemälde wird in einer speziell angefertigten Holzkiste verschickt
Luciano Castelli wurde am 28. September 1951 in Luzern geboren. Seine Neigung zur Kunst führte ihn zunächst an die Kunstschule seiner Heimatstadt: Im Vorkurs erhielt er Unterricht bei dem surrealistischen Maler Max von Moos, danach machte er eine Ausbildung zum Schildermaler. In den 1970er Jahren machte er mit seiner berüchtigten Wohngemeinschaft Schlagzeilen. Luciano Castelli verhielt sich wie ein Bohemien, der sich in den unterschiedlichsten Rollen vor der Kamera inszenierte. Er war ein Mann, eine Frau und keins von beidem, warf sich in glamouröse Kostüme und wurde zu einer fantastischen Märchenfigur. Die fotorealistischen Gemälde des Schweizer Malers und Grafikers Franz Gertsch, die auf einigen dieser wilden Schnappschüsse basieren, erlangten in der Kunstszene große Bekanntheit. Das berühmteste dieser Werke ist das Gruppenbildnis Medici, das Castelli umgeben von seinen Bewunderern zeigt und 1972 auf der von Harald Szeemann kuratierten Documenta 5 eine wichtige Rolle spielte. Luciano Castelli hatte bereits im Jahr zuvor seine erste Einzelausstellung zeigen können. Nach seiner ersten Performance, Solarium, die er in der Galerie De Appel in Amsterdam aufführte, unternahm Luciano Castelli eine Studienreise nach Österreich und in die USA. Im Jahr 1973 erhielt er das Eidgenössische Kunststipendium, das seine weitere Entwicklung unterstützte. Besondere Unterstützung verdankt Castelli dem Schweizer Kunsthistoriker Jean-Christophe Ammann, der ihn nicht nur dem Documenta-Kurator Szeemann vorstellte, sondern auch mit der Organisation der viel beachteten Ausstellung Transformer - Aspekte der Travestie einen enormen Schub für Castellis Arbeit bewirkte. Die androgynen Fotos von Castelli, die Ammann im Rahmen dieser Ausstellung präsentierte, machten den jungen Künstler berühmt. Während dieser Ausstellung lernte Castelli den surrealistischen Fotokünstler Pierre Molinier kennen, mit dem er in der Folge eine fruchtbare Kollaboration einging. 1976 schuf Luciano Castelli mehrere Illustrationen für Alice's Smile von William S. Burroughs. Nachdem er fast ein Jahr in Rom verbracht hatte, zog er 1978 nach Berlin, wo er die deutschen Maler Rainer Fetting und Salomé kennenlernte. Luciano Castelli erlebte im Kreis der Berliner Neuen Wilden eine beispiellose Blütezeit. Er malte gemeinsame Bilder mit Rainer Fetting und Salomé und gründete mit letzterer die Avantgarde-Punkband Geile Tiere, in der Castelli sang und Bass spielte. Die Band erlangte durch mehrere extravagante Auftritte im Berliner Club Dschungel einige Bekanntheit. 1989 zog Luciano Castelli nach Paris, wo er zwei Jahre später seine Muse Alexandra heiratete, die oft das Thema seiner Bilder wurde. Seine Begeisterung für das Spiel mit der Perspektive führte zu intensiven Experimenten mit einer selbstgebauten Camera obscura. In diesem Zusammenhang schuf er die so genannten Revolver Paintings - Gemälde, die keine vorgegebene Ausrichtung haben und in alle Richtungen gedreht werden können, so dass immer wieder neue Beziehungen und Verbindungen entstehen.
Luciano Castelli lebt und arbeitet heute abwechselnd in Zürich, Paris und der Normandie.
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