Shi Jun

Regenwald-Symbol, chinesische Seidenstickerei-Malerei

2013

Shi Jun, 1958 am Dongting-See in Hunan geboren, wuchs unter strenger künstlerischer Anleitung auf. 1998 gab er seine Position als stellvertretender Direktor des Hunan Xiang Stickerei-Forschungsinstituts auf, um sich ganz der Gongbi-Vogel- und Blumenmalerei und der Beobachtung der Natur zu widmen.

Vor mehr als zwanzig Jahren begann er eine ehrgeizige Collaboration mit Yu-Ling Hsieh von der taiwanesischen Liang Yi Culture und schuf eine neue Kunstform, die als Hua Embroidery bekannt wurde. Dieser Prozess beginnt mit dem Malen direkt auf reinem Seidenstoff, einer Oberfläche, die zwar schön, aber schwierig ist, weil die Farben leicht ausbluten. Nach der Fertigstellung des Gemäldes bauen Teams von Stickerinnen Schichten aus ultrafeinen Seidenfäden auf, die mit natürlichen Mineralpigmenten gefärbt sind. Für die erste Serie wurden aus mehr als achthundert Stickermeisterinnen zweihundert ausgewählt, die in drei Tagesschichten bei natürlichem Licht arbeiteten. Im Laufe von fünf Jahren schufen sie mehr als vierzig große Werke mit Tiermotiven.

Im Gegensatz zu traditionellen Stickereien, die oft versuchen, ein historisches Gemälde nachzubilden, ist die Hua-Stickerei ein echter Dialog zwischen Malerei und Handarbeit. Pinsel und Seide verbinden sich so, dass Farbe, Licht und sogar das Gefühl von bewegter Luft lebendig erscheinen. Shi Juns Kunst wurde in China und im Ausland mit bedeutenden Auszeichnungen geehrt, darunter der erste Preis bei der Nationalen Gongbi-Malereiausstellung und die Silbermedaille bei der 11. Nationalen Kunstausstellung, wo seine Werke vom Nationalen Kunstmuseum Chinas gesammelt wurden. Mit Hua Embroidery hat er der zeitgenössischen Gongbi-Malerei und dem alten Handwerk der chinesischen Seidenstickerei neue Wege eröffnet.