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Eberhard Encke
Javelin Thrower / - Dynamische Schönheit -
1932

2.151,40 $ListenpreisEinschließlich MwSt.

Angaben zum Objekt

Eberhard Encke (1881 Berlin - 1936 Bad Nauheim), Speerwerferin, 1932. Braun patinierte Bronze auf einem gegossenen rechteckigen Sockel. 30 cm (Gesamthöhe) x 32 cm (Länge mit Speer) x 8 cm (Tiefe), Gewicht 2,7 kg. Signiert "ENCKE" unter dem Sockel und datiert "1932", mit der Gießereimarke "Lauchhammer Bildguss" auf dem Sockel darunter. - Minimal berieben, insgesamt in sehr gutem Zustand für sein Alter - Dynamische Schönheit - Die Athletin hat ihren Anlauf zum Sprint gesteigert und wird im nächsten Moment den Speer in den Himmel werfen. Ihr linker Arm gibt die Flugrichtung an, während ihr ausgestreckter rechter Arm den Speer sicher führt. Die wehenden Haare, der vom schweren Atmen geöffnete Mund und die leichte Drehbewegung des Oberkörpers zeigen an, dass der Wurf unmittelbar bevorsteht. Während in Anlehnung an die antike Bildhauerei die Schönheit ein Ausdruck des ruhenden, im Kontrapost stehenden Körpers war, der für die Berliner Bildhauerschule noch bis in die wilhelminische Zeit hinein bestimmend war, führten die Volkssportbewegung und die Wiedereröffnung der Olympischen Spiele 1896 zur Wiederentdeckung der Schönheit des bewegten Körpers. Die kraftvolle Anmut der Speerwerferin zeigt sich gerade in ihrer willensgesteuerten, zielgerichteten und hochkonzentrierten körperlichen Höchstleistung. Jeder Teil ihres Körpers, durchdrungen von dem Drang, sich zu bewegen, verkündet ihre Schönheit, während das hautenge Trikot mehr enthüllt als verbirgt und der Schönheit ein erotisches Element verleiht. Betrachtet man ihre Haltung, so bilden die ausgestreckten Arme eine parallele Linie zum Speer, die vom hinteren Bein wiederholt wird und sich in den fließenden Haaren wiederfindet. Zusammen mit dem Oberkörper bildet das angewinkelte Bein eine Zickzackform, die die Parallelen ergänzt und ein hochdynamisches physisches Art-déco-"Ornament" schafft, das dem Moment der Bewegung eine zeitlose Form verleiht. So schafft Encke hier ein herausragendes Werk neuer Körperästhetik. Über den Künstler Eberhard Encke war der Sohn des Berliner Bildhauers Erdmann Encke (1843-1896), der zur Rauch-Schule gehörte und dessen 1880 im Tiergarten enthülltes Marmordenkmal der Königin Luise noch heute die Besucher des Parks erfreut. Sein Sohn Eberhard studierte ab 1901 an der Münchner Kunstakademie, zunächst bei Ludwig von Herterich und dann bei Wilhelm von Rümann. Nach dessen Tod setzte Encke sein Studium an der Akademie der Künste in seiner Heimatstadt Berlin als Meisterschüler von Gerhard Janensch fort. 1906 debütiert er auf der Großen Berliner Kunstausstellung mit der Bronzestatue "Hermes" und erhält im selben Jahr den Rom-Preis der Akademie für seine lebensgroße Gipsfigur "Der Jüngling", die ihm einen Studienaufenthalt in Rom ermöglicht. Zurück in Berlin wurde er Meisterschüler von Louis Tuaillon, dessen "Amazone zu Pferde" noch heute vor der Neuen Nationalgalerie und im Tiergarten Wache steht. In Tuaillons Studio schuf Encke seinen "Faustkämpfer", für den er mit der "Goldenen Preußischen Staatsmedaille für Kunst" ausgezeichnet wurde. Ein während des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzener Bronzeguss stand einst im Preußenpark in Berlin-Wilmersdorf, ein weiterer ist heute noch auf dem Rathausplatz in Hamburg-Harburg zu sehen. Vor der Jahrhundertwende hatte sein Vater den Erdmannshof in Neubabelsberg gebaut, den sein Sohn 1907 an Peter Behrens verpachtete. In Collaboration mit Ludwig Mies van der Rohe, Walter Gropius und Le Corbusier baute Behrens 1911 das Mannesmann-Haus in Düsseldorf und 1912 das Kontinentalhaus in Hannover, für das Eberhard Encke die Bauplastik schuf. Das größte Projekt, an dem Behrens und Encke gemeinsam arbeiteten, war die 1913 fertiggestellte Deutsche Botschaft in St. Petersburg, für die Encke eine monumentale Brüstungsgruppe schuf, die kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs abgerissen wurde. Ab 1911 hatte Encke ein eigenes Studio in Berlin-Friedenau, bis er 1928 nach Erdmannshof umzog, wo er sich verstärkt der Monumentalplastik widmete. Für die Olympischen Sommerspiele 1936 erhielt er den Auftrag, eine temporäre Monumentalskulptur auf dem Pariser Platz zu schaffen, aus der die später in Bronze gegossenen Gruppen "Streben nach dem olympischen Siegespreis", die jeweils zwei Männer und zwei Frauen darstellen, hervorgingen. Im selben Jahr stirbt der Künstler während eines Kuraufenthalts in Bad Nauheim. Eberhard Enckes Schaffen ist vielfältig und umfasst Salonplastiken, Büsten, Grabplastiken, Denkmäler, Medaillen und Plaketten. Mit seinem Werk gelang es ihm, die Rauch-Schule, die noch in der wilhelminischen Zeit von seinem Vater vertreten wurde, für die moderne Bildhauerei zu öffnen. DEUTSCHE VERSION Eberhard Encke (1881 Berlin - 1936 Bad Nauheim), Speerwerferin, 1932. Braun patinierte Bronze auf gegossenem rechteckigem Sockel. 30 cm (Gesamthöhe) x 32 cm (Länge mit Speer) x 8 cm (Tiefe), Gewicht 2,7 kg. Unter der Fußsohle mit "ENCKE" signiert und auf "1932" datiert, auf der Plinthe darunter mit der Gießereimarke "Lauchhammer Bildguss" versehen. - minimal berieben, insgesamt in einem altersgemäß ausgezeichneten Zustand - Dynamische Schönheit - Die Sportlerin hat den Anlauf zum Sprint gesteigert und wird im nächsten Moment den Speer himmelwärts werfen. Ihr linker Arm gibt die Flugrichtung vor, während der ausholende rechte Arm sicher den Speer führt. Die von der erreichten Geschwindigkeit zeugenden wehenden Haare, der vom schweren Atem geöffnete Mund und die leichte Torsionsbewegung des Oberkörpers künden den unmittelbar bevorstehenden Wurf an. War die Schönheit im Anschluss an die antike Skulptur Ausdruck des in sich ruhenden, im Kontrapost dastehenden Körpers, was für die Berliner Bildhauerschule noch bis weit in die wilhelminische Zeit hinein maßgeblich war, so führte die Volkssportbewegung und die Wiedereröffnung der Olympischen Spiele 1896 zur Neuentdeckung der Schönheit des bewegten Körpers. Gerade in der vom Willen getragenen, zielgerichteten und äußerst konzentriert durchgeführten körperlichen Höchstleistung offenbart sich die kraftvolle Grazilität der Speerwerferin. Jeder Teil ihres vom Bewegungsimpuls durchdrungenen Körpers kündet von ihrer Schönheit, während das hauteng anliegende Trikot mehr enthüllt als verdeckt, was der Schönheit ein erotisches Moment verleiht. Nehmen wir ihre Haltung in den Blick, bilden die weit ausgestreckten Arme eine Parallellinie zum Speer, der vom hinteren Bein wiederholt wird und sich in den wehenden Haaren wiederfindet. Das angewinkelte Bein formt zusammen mit dem Oberkörper eine die Parallelen ergänzende Zick-Zack-Form, so dass ein hochdynamisiertes körperliches Art-Deco-'Ornament' entsteht, das dem Bewegungsmoment eine überzeitliche Form verleiht. Damit schafft Encke ein herausragendes Werk der neuen Körperästhetik. für Künstler Eberhard Encke war der Sohn des zur Rauchschule gehörenden Berliner Bildhauers Erdmann Encke (1843-1896), dessen 1880 im Tiergarten enthülltes Marmordenkmal der Königin Luise noch heute die Parkbesucher erfreut. Sein Sohn Eberhard studierte ab 1901 an der Münchner Kunstakademie zunächst bei Ludwig von Herterich und anschließend bei Wilhelm von Rümann. Nach dessen Tod setzte Encke das Studium an der Kunstakademie seiner Heimatstadt Berlin als Meisterschüler von Gerhard Janensch fort. 1906 debütierte er mit der Bronzestatute "Hermes" auf der Großen Berliner Kunstausstellung und wurde im selben Jahr für seine lebensgroße Gipsfigur "Der Jüngling" mit dem Rompreis der Akademie ausgezeichnet, was ihm einen Studienaufenthalt in Rom ermöglichte. Zurück in Berlin wurde er Meisterschüler von Louis Tuaillon, dessen "Amazone zu Pferde" noch heute vor der Neuen Nationalgalerie und im Tiergarten wacht. In Tuaillons Atelier schuf Encke seine "Faustkämpfer", für die er mit der "Goldenen Preußischen Staatsmedaille für Kunst" ausgezeichnet wurde. Ein im zweiten Weltkrieg eingeschmolzener Bronzeabguss stand einst im Preußenpark in Berlin-Wilmersdorf, ein weiterer ist noch heute auf dem Rathausplatz in Hamburg-Harburg zu sehen. Sein Vater hatte vor der Jahrhundertwende in Neubabelsberg den Erdmannshof erbauen lassen, den der Sohn ab 1907 an Peter Behrens verpachtete. Unter der Mitarbeit von Ludwig Mies van der Rohe, Walter Gropius und Le Corbusier realisierte Behrens 1911 das Mannesmanngebäude in Düsseldorf und 1912 das Continentalhaus in Hannover, für die Eberhard Encke die Bauplastik anfertigte. Das größte Projekt, bei dem Behrens und Encke zusammenarbeiteten, war die 1913 fertiggestellte Deutsche Botschaft in Petersburg, für die Encke eine monumentale Attikagruppe der Rosselenker schuf, die allerdings bereits kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges gestürzt wurde. Ab 1911 betrieb Encke ein eigenes Atelier in Berlin-Friedenau bis er 1928 selbst in den Erdmannshof übersiedelte, wo er sich zunehmend der Schöpfung monumentaler Plastik widmete. Für die Olympischen Sommerspiele 1936 wurde er mit der temporären Monumentalskulptur auf dem Pariser Platz beauftragt, woraus die später in Bronze gegossenen, je zwei Männer und zwei Frauen darstellenden Gruppen "Streben nach olympischem Siegespreis" entstanden. Noch im selben Jahr verstarb der Künstler bei einem Kuraufenthalt in Bad Nauheim. Eberhard Enckes Oeuvre ist äußerst vielseitig und umfasst Salonskulpturen, Büsten, Grabplastiken, Denkmäler, Medaillen und Plaketten. Mit seinem Werk vermochte er es, die noch von seinem Vater zu wilhelminischer Zeit vertretende Rauchschule auf die moderne Skulptur hin zu öffnen.

Schöpfer*in:
Eberhard Encke (1881 - 1936, Deutsch)
Entstehungsjahr:
1932
Maße:
Höhe: 76,2 cm (30 in)Breite: 81,28 cm (32 in)Tiefe: 20,32 cm (8 in)
Medium:
Bronze
Bewegung und Stil:
Art déco
Zeitalter:
1930–1939
Zustand:
Galeriestandort:
Berlin, DE
Referenznummer:
1stDibs: LU2438215276862

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