Brad Sells

K2

Der Bildhauer Brad Sells aus Tennessee erforscht in seinen Holzskulpturen die Beziehung zwischen Mensch und Baum. Er geht an jedes Stück mit einem starken Gefühl der Ehrfurcht vor seinem Medium heran und versucht, die natürlichen Eigenschaften des Holzes zu verstärken, anstatt sie zu verändern. "Ein Baum ist ein selbstloser Mentor, der mich inspiriert, seine Schönheit, seine Wahrheit zu enthüllen", sagt Sells. In seinem Studio in seiner Heimatstadt Cookeville, TN, beginnt Sells den Schnitzprozess mit einem handverlesenen Massivholzstück, das zwischen 15 und 300 Pfund wiegt. Die Auswahl erfolgt intuitiv nach dem Charakter des Holzes - Farbe, Textur, Maserung, Jahresringe und sogar Geruch. Dann beginnt er mit dem Schnitzen, wobei er manchmal mit einer Kettensäge beginnt und schließlich zu kleineren, handgeführten Werkzeugen übergeht. Ausgehend von der natürlichen Kante des Holzes, schneidet er tiefer, um die Geschichte des Baumes zu enthüllen, während er den natürlichen Mustern des Holzes folgt. "Wenn ich tiefer in ein Stück hineinschneide", sagt Sells, "schneide ich durch Zeit und Raum, die in diesen Wachstumsringen festgehalten sind. Für mich ist es, als würde ich versuchen, das Universum zu begreifen". Sells vergleicht seinen Prozess oft mit improvisiertem Jazz - eine Freiheit der Erkundung, die zu einer Form der Meditation wird. Das Ergebnis sind filigrane, einzigartig geformte Gefäße. Die Geschichte und der Charakter des Baumes werden durch handgemalte Farben und Verzierungen hervorgehoben, die von der natürlichen Struktur des Holzes beeinflusst sind.