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Alter deutscher Empire-Sekretär des 19. Jahrhunderts mit Ormolu-Büsten, Berlin um 1811

18.500 €Einschließlich MwSt.

Angaben zum Objekt

Antiker Biedermeier-Sekretär mit feuervergoldeten Bronzen Berlin Lockenahorn und andere um 1810 Abmessungen: H x B x T: 141 x 88 x 49 cm Beschreibung: Seltener und sehr raffinierter Berliner Schreibschrank aus dem frühen 19. Jahrhundert in sehr feinen Abmessungen. Das Möbelstück steht auf gusseisernen Löwentatzen und hat unten zwei große Schubladen, darüber die Schreibklappe und unter dem profilierten und ebonisierten Gesims eine Kopfschublade. Zwei geschwärzte und sich nach unten verjüngende Pilaster begleiten die Vorderseite der Möbel links und rechts. Gekrönt werden sie von zwei gegossenen und feuervergoldeten Bronzebüsten von höchster Qualität. Ergänzt werden die Büsten durch ebenfalls hervorragend gearbeitete Schlüssellochbeschläge und Greifen auf schwarzem Grund, die von wasserspeienden Dienern und Ranken umgeben sind. Die Montage von Bronzen auf geschwärztem Grund war im Berliner Klassizismus weit verbreitet. Der starke Farbkontrast verstärkte die Wirkung der Feuervergoldung, und die Feinheit der Ziselierung war deutlicher sichtbar, ohne dass die umgebende Holzmaserung störte. Ein besonders schönes Beispiel dafür, das dem hier angebotenen Möbelstück sehr ähnlich ist, findet sich auf einer Kommode und einem Sekretär im Museo Mario Praz in Rom [siehe Patrizia Rosazza Ferraris - Il Museo Praz S. 30]. Auch hier sind die von Ranken umgebenen Fabelwesen symmetrisch in einem schwarzen rechteckigen Feld angeordnet und von höchster Qualität. Die Bronzen wurden von der 1792 gegründeten Gießerei Werner Mieth geliefert, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts als führender Berliner Hersteller von künstlerischem Bronzegeschirr galt. Das Unternehmen machte sich vor allem durch die hochwertige Umsetzung der Entwürfe Karl Friedrich Schinkels einen Namen und kam so auch in Kontakt mit dem Tischler Karl Wanschaff, der für Schinkel arbeitete und dem die heute in Rom aufbewahrten Möbel zugeschrieben werden. Das Aufblühen des Handwerks in Berlin im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert ist unter anderem auf die Aufhebung der Zunftmonopole zurückzuführen. Ab Mitte der 1790er Jahre gründeten und etablierten sich zahlreiche Bronzegießer und Vergolder. Neben Werner Mieth sind hier auch Hanff, Ermisch, Schröder und Ravené zu nennen. Es ist nicht klar, welche Gießerei die auf dem hier angebotenen Möbelstück angebrachten Bronzen hergestellt hat. Neben den Bronzen fällt der hier angebotene Sekretär auch durch die Wahl des Holzes und die Farbgebung des Holzes auf. So wurde z. B. an der gesamten Außenseite Ahornfurnier statt des erwarteten Mahagonis verwendet. Die verstärkte Verwendung europäischer Hölzer zu Beginn des 19. Jahrhunderts steht in direktem Zusammenhang mit den Revolutions- und Handelskriegen zwischen England und Frankreich, in deren Folge die Einfuhr exotischer Hölzer aus den westindischen Kolonien fast völlig zum Erliegen kam. Nachdem man sich in Berlin jahrzehntelang auf die Verarbeitung von Mahagoniholz spezialisiert hatte, war es nun notwendig, hochwertige Alternativen aus heimischen Quellen zu verwenden. Der Wunsch, dauerhaft von Importen unabhängig zu werden, führte in Preußen zu einem gesetzlichen Verbot der Einfuhr exotischer Hölzer und zur Gewährung von Prämien für die erfolgreiche Verarbeitung einheimischen Materials. Während europäische Hölzer zuvor nur in geringem Umfang - etwa als leichter Kontrast zum dominierenden Mahagoni - verwendet worden waren, traten sie in der Zeit um 1800 zunächst gleichberechtigt in Erscheinung und verdrängten in den Folgejahren die Tropenhölzer vollständig. Um die geschätzte Wirkung des Tropenfurniers zu imitieren, spezialisierten sich die Berliner Werkstätten nun auch auf die Weiterentwicklung von Beiz- und Oberflächentechniken: Helle Hölzer wurden nachgedunkelt, um die Farbe des Mahagonis zu erreichen. Diese Technik ist auch bei dem hier vorgestellten Sekretär zu erkennen - seine relativ dunkle Oberfläche ist auf die intensive Beizung des verwendeten Ahorns zurückzuführen. Auch die Verwendung von aus Maserknollen geschnittenen Furnieren wurde in dieser Zeit immer beliebter, brachte aber auch besondere technische Herausforderungen mit sich: So neigten diese Furniere wesentlich stärker zum Verziehen als die aus dem geraden Stamm geschnittenen Blätter und sorgten dafür, dass die hohe Kunst des Furnierens in Berlin weiter perfektioniert wurde. Öffnet man die Schreibklappe, kommt ein mit denselben Wurzelhölzern furnierter Innenraum über der lederbezogenen Schreibfläche zum Vorschein. Die hell und dunkel gebeizten Hölzer sind im Stil des frühen Klassizismus geometrisch furniert, mit Saiteneinlagen aus Messing und dunkel gefärbtem Holz. Kleinere Reste von einfach gemasertem Mahagoni wurden für die äußere Umrandung des Schreibfachs und das zentrale offene Fach verwendet. Der hier angebotene Sekretär ist daher ein hervorragendes Beispiel für den Berliner Möbelbau des frühen 19. Jahrhunderts. Es kombiniert dunkel gebeiztes Ahornholz mit verschiedenfarbigen Wurzelhölzern und wird durch fein ziselierte, aufwändig vergoldete Bronzekonturen ergänzt. Unter der oberen Platte befindet sich eine kaum lesbare Signatur: G. Beuthen (?) 1801 oder 1811 (siehe Foto). Bedingung: Mit einer Schellack-Handpolitur restauriert, um die Patina zu erhalten. Die Bronzen wurden leicht gereinigt und befinden sich zusammen mit der Vergoldung in einem sehr guten und authentischen Zustand. Bitte vergleichen Sie die folgende Fachliteratur: -Achim Stiegel - Berliner Möbelkunst vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts S. 97, 493 -Patrizia Rosazza Ferraris - Il Museo Mario Praz S. 30
  • Maße:
    Höhe: 141 cm (55,52 in)Breite: 88 cm (34,65 in)Tiefe: 49 cm (19,3 in)
  • Stil:
    Empire (Aus dem Zeitalter)
  • Materialien und Methoden:
  • Herkunftsort:
  • Zeitalter:
  • Herstellungsjahr:
    1811
  • Zustand:
    Neu lackiert. Abnutzung dem Alter und der Nutzung entsprechend. Mit einer Schellack-Handpolitur restauriert, um die Patina zu erhalten. Die Bronzen wurden leicht gereinigt und befinden sich zusammen mit der Vergoldung in einem sehr guten und authentischen Zustand.
  • Anbieterstandort:
    Greven, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU5419247450682

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