A. Brenet, Original Reiseplakat, Transatlantique, Antillen, Venezuela, Linienschiff 1950

Albert Brenet, der kürzlich seinen hundertsten Geburtstag feierte, ist sicherlich der letzte der wahren Abenteurer, der sein Leben lang als offizieller Künstler der französischen Marine auf den Weltmeeren unterwegs war. Er wurde 1903 in Harfleur in der Nähe von Le Havre geboren, und "zu Hause sprach man immer über den Wind, das Meer und die Schiffe". Dann waren da noch die drei Herren mit ihren exotisch duftenden Ladungen von Gewürzen und Kaffee. Der Wendepunkt in seinem Leben kam, als er zum ersten Mal die Bonchamp erblickte, einen der letzten Dreimaster, die um die Jahrhundertwende gebaut wurden, um die Meere zu befahren. Da zwei Mann Besatzung fehlten, bekam Albert einen Platz an Bord und segelte die nächsten sieben Monate "wie zu Colberts Zeiten" - ohne Strom und mit nur zwei Eimern Süßwasser pro Mann und Woche. Während er die Takelage bemannte, hielt er jeden Augenblick des Lebens an Bord fest, selbst bei rauer See. Von da an malte und zeichnete Albert alles, was sich bewegte, von den Feuerwehrleuten in Los Angeles bis zur Feria in Sevilla und natürlich eine ganze Armada von Schiffen. Im Jahr 1936 wurde er einer der offiziellen Maler der Marine. Albert begeisterte sich für die Sehenswürdigkeiten des Orients - die Moscheen im Iran, die Souks in Tunesien - und war unendlich fasziniert von der Qualität und Kontinuität der japanischen Zivilisation. Jetzt genießt er einen friedlichen und wohlverdienten Ruhestand südlich von Paris. Albert ist der einzige Künstler, dem jemals Spezialisierungen in allen drei Teilstreitkräften - Armee, Marine und Luftwaffe - verliehen wurden. Anlässlich des hundertsten Geburtstags von Albert Brenet finden drei Ausstellungen statt - in Perros-Guirec (Côtes-d'Armor), Le Havre und Paris im Musée de la Marine. Aus dem Normandie Magazin Sommer 2003)