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19. Jahrhundert Biskuitporzellan, Four Seasons, nach Thorvaldsen, Bing Gröndahl

3.199,91 €pro Set|Einschließlich MwSt.

Angaben zum Objekt

Biskuitporzellan des späten 19. Jahrhunderts, Vier Jahreszeiten, nach Bertel Thorvaldsen, von Bing Gröndahl Seit der Antike diente der Zyklus der vier Jahreszeiten den Künstlern als wirkungsvolle Metapher für die Rhythmen der Natur und den Verlauf des menschlichen Lebens. Von der antiken griechischen Dichtung bis zu den Fresken der Renaissance erscheinen Frühling, Sommer, Herbst und Winter nicht nur als beschreibende Merkmale des Jahres, sondern auch als Verkörperung von Wachstum, Reifung, Verfall und Ruhe. Innerhalb dieser langen kulturellen Tradition schuf Bertel Thorvaldsen - eine zentrale Figur des Klassizismus des 19. Jahrhunderts - eine Reihe von Reliefs, die diese Themen mit einer Klarheit herausarbeiten, die sowohl heiter als auch zutiefst menschlich ist. Thorvaldsens Reliefs sind täuschend einfach. Jede Jahreszeit wird eher durch eine intime häusliche Vignette als durch eine große Allegorie dargestellt, und dennoch haben die Szenen eine symbolische Bedeutung. Im Frühling webt ein junges Mädchen einen Kranz aus frischen Blüten. Die Geste ist zart und gemächlich und deutet auf die zarte Entfaltung des Lebens in seinem frühesten Stadium hin. Ihre Figur, anmutig und unbelastet, spiegelt die jugendliche Vitalität der Jahreszeit wider. Thorvaldsens klare Konturlinien und die ruhige Komposition erinnern an altgriechische Flachreliefs, aber das emotionale Register ist sanfter, persönlicher: Es handelt sich nicht um eine idealisierte Göttin der Fruchtbarkeit, sondern um ein Kind, das in seine Aufgabe vertieft ist. Im Sommer verschiebt sich der Ton in Richtung Fülle und Wärme. Ein offensichtlich verliebtes Paar erntet gemeinsam die Früchte der Saison. Ihre gemeinsame Arbeit und ihre liebevolle Haltung vermitteln nicht nur die buchstäbliche Fülle des Sommers, sondern auch den Reichtum menschlicher Beziehungen auf ihrem Höhepunkt. Die Szene verkörpert die doppelte Symbolik der Jahreszeit: die Natur in ihrer reifsten Form und das menschliche Herz in seiner offensten Form. Thorvaldsen fängt diese Harmonie in ausgewogenen Formen und fließenden Konturen ein und zeigt, wie klassische Zurückhaltung mit emotionaler Unmittelbarkeit koexistieren kann. Der Herbst bringt ein Gefühl der Reife mit sich, das an Kontemplation grenzt. Eine Familie sitzt unter schweren Büscheln reifer Trauben und genießt die Früchte einer erfolgreichen Ernte. Das Motiv der Weintrauben, das seit langem mit Fest und Vergänglichkeit assoziiert wird, unterstreicht die doppelte Natur des Herbstes: Reichtum und das Bewusstsein seines unausweichlichen Endes. Die familiäre Gruppierung suggeriert Kontinuität über Generationen hinweg, eine stille Akzeptanz des Jahreszyklus. Thorvaldsens Umgang mit Drapierungen und Gesten ist hier besonders elegant; die Figuren scheinen sich ganz natürlich in die Komposition einzufügen, als wären sie in einem Moment der Zufriedenheit versunken, der seine Vergänglichkeit nicht ganz verbergen kann. Der Zyklus wird mit Winter abgeschlossen, das sich sowohl im Ton als auch in der Gestaltung von den anderen abhebt. Hier zieht sich ein älteres Ehepaar in den warmen Schutz seines Hauses zurück. Die Details sind reduziert: die Umrisse sind einfacher, die Kulisse ist schlichter. Diese Reduzierung ist beabsichtigt. In Thorvaldsens Vision ist der Winter nicht nur Kälte, sondern auch Introspektion - das letzte Stadium der menschlichen Reise, wenn sich das Leben zu wesentlichen Formen zusammenzieht. Und doch ist es kein Ort der Verwüstung. Die Nähe des Paares drückt Zärtlichkeit und gegenseitige Fürsorge aus. Die Feuerstelle spendet Wärme, und das kleine Kätzchen, das daneben steht, vermittelt einen Hauch von Leben und Neugier. Es ist das Kätzchen mit seinem aufmerksamen Blick auf den Betrachter, das für einen Moment die Distanz durchbricht und den Sinn für gelebte Präsenz wieder einführt. Mit dieser subtilen Geste erkennt Thorvaldsen die Anwesenheit des Betrachters an und lädt sanft zum Nachdenken über die Beziehung zwischen Beobachter und Beobachtetem ein. In dem gesamten Zyklus verwendet Thorvaldsen die Sprache des Klassizismus - klare Linien, ausgewogene Komposition und zurückhaltende Emotionen -, passt sie aber an die Intimität des Alltags an. Anstelle von heroischen mythologischen Figuren stellt er gewöhnliche Menschen vor, die bescheidenen Tätigkeiten nachgehen: weben, ernten, ausruhen, sich warm halten. In diesen einfachen Erzählungen entfalten sich die symbolischen Bedeutungen der Jahreszeiten in aller Ruhe und ohne didaktisches Drängen. Der Betrachter fühlt sich fast wie ein unsichtbarer Gast, der in private Welten blickt. In den ersten drei Szenen wird der Betrachter durch dieses Gefühl der Nähe in den Rhythmus des Haushalts hineingezogen; im Winterrelief jedoch schaffen die reduzierten Details und die nach innen gekehrten Figuren eine respektvolle Distanz, als ob man einen Moment beobachtet, der sich dem Eindringen entzieht. Letztlich sind Thorvaldsens "Vier Jahreszeiten" eine Meditation über die Zeit - ihre Zyklen, ihre Gaben und ihr unvermeidliches Vergehen. Indem er universelle Themen in der Zärtlichkeit des häuslichen Lebens verankert, verwandelt er die alte Allegorie in etwas Zeitloses und zutiefst Menschliches. Jedes Relief erinnert uns daran, dass die Jahreszeiten der Natur die Jahreszeiten unserer eigenen Existenz widerspiegeln und dass Schönheit nicht trotz, sondern gerade wegen der Vergänglichkeit fortbesteht.
  • Maße:
    Höhe: 2 cm (0,79 in)Durchmesser: 29 cm (11,42 in)
  • Verkauft als:
    Set von 4
  • Stil:
    Neoklassisch (Aus dem Zeitalter)
  • Materialien und Methoden:
  • Herkunftsort:
  • Zeitalter:
  • Herstellungsjahr:
    Ende 19. Jahrhundert
  • Zustand:
    Abnutzung dem Alter und der Nutzung entsprechend.
  • Anbieterstandort:
    Dresden, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU10227247776152

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