Virgil Abloh, "Mona Lisa", Kunstwerk mit Stahlrahmen, 2019

Als er seinen 40. Geburtstag feierte, hatte Virgil Abloh scheinbar jeden Winkel der Mode- und Wohndesignwelt erobert. 

Nachdem er bereits für Fendi gearbeitet und mit Kanye West zusammengearbeitet hatte, gründete er 2013 das Mailänder Streetwear-Haus Off-White. Vier Jahre später brachte er die erste Off-White-Möbelserie, Grey Area, heraus. Im Jahr 2018 wurde er künstlerischer Leiter der Herrenmodeabteilung von Louis Vuitton und ist damit einer der ersten schwarzen Designer an der Spitze eines französischen Luxusmodehauses.

Doch selbst mit seinen Jobs bei Off-White und LV hatte Abloh Zeit für eine scheinbar endlose Liste von Kollaborationen: Schuhe für Nike und Jimmy Choo, Möbel für Vitra und Ikea ("ein Super-Traumprojekt"), Kunst mit Takashi Murakami und Jenny Holzer, die Einkleidung von Serena Williams und Beyoncé, Co-Branding mit Levi's und Evian, Deejaying bei Coachella und Lollapalooza.

Ablohs Prozess war unglaublich innovativ - er erklärte, dass er, wenn er von einem Objekt inspiriert wurde, es nicht mehr als nötig verändern wollte. "Ich bin nur daran interessiert, eine Idee oder ein Konzept um drei Prozent zu verändern", sagte er. Es überrascht nicht, dass er mit den Grenzen der zulässigen Aneignung kokettierte. Seine erste Bekleidungslinie bestand aus Flanellhemden Ralph Lauren, auf die er das Wort "Pyrex" druckte.

Und seine Collaboration mit Vitra umfasste eine Version des Antony-Stuhls von Jean Prouvé, der aus Plexiglas besteht, wo Prouvé Sperrholz verwendete. 2017 sagte der belgische Designer Raf Simons GQ, dass Ablohs Arbeit unoriginell sei. Einen Monat später präsentierte Abloh eine Off-White-Kollektion mit dem frechen Titel Nothing New.

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