Glas mit Lalique-Verzierung

Der Dekorationskünstler René Lalique (1860-1945), der für seine mehr als 1.500 sinnlichen Glaskunstwerke bekannt ist, hatte eine ganz andere Karriere, bevor er seine Liebe zum Glas und sein Talent für dekorative Glaswaren entdeckte.

Der in der französischen Region Marne geborene Lalique war noch ein Teenager, als er 1876 bei dem bekannten und beliebten Pariser Juwelier Louis Aucoc in die Lehre ging. Im Laufe seiner Ausbildung bei Aucoc besuchte Lalique auch die École des Arts Décoratifs in Paris und verließ schließlich seine Lehre, um an einer Kunsthochschule in London zu studieren. Innerhalb weniger Jahre nach seiner Rückkehr nach Paris wurde Lalique zu einem der gefragtesten freischaffenden Schmuckdesigner der Stadt, der für seine Jugendstilstücke bekannt war und Verträge mit Schmuckhäusern wie Cartier und Boucheron unterzeichnete.

1886 eröffnete Lalique sein eigenes Juweliergeschäft in Frankreichs Hauptstadt. Bald darauf eröffnete er eine weitere Werkstatt, in der er mit Glas zu experimentieren begann.

Da ihn die Schmuckherstellung langweilte, wandte sich Lalique der Herstellung von kleinen Glasobjekten zu, darunter Aschenbecher, Übertöpfe, Briefbeschwerer und Vasen, um nur einige zu nennen. Diese Werke werden heute als wichtige Beiträge zur blühenden Art Deco Bewegung dieser Zeit anerkannt. Tatsächlich gründete Lalique Anfang 1900 offiziell seine gleichnamige Glashütte.

Lalique ließ sich bei seinen Entwürfen nicht nur von der Natur inspirieren, sondern auch von der weiblichen Form. Eines seiner bekanntesten Werke, die Vase Bacchantinnen von 1927, zeigt eine Reihe von Bacchantinnen, sterbliche Anhängerinnen des Dionysos aus der griechischen Mythologie, die einen erotischen Tanz um den Rand der Vase vollführen. Die Vase wird fast 100 Jahre nach dem Entwurf von Lalique immer noch hergestellt.

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